Jürg Lüthi
Jürg Lüthi ist CEO bei Mercedes-Benz Trucks Schweiz AG.
Eine Lehre als Automechaniker sowie das Studium als Automobil Ingenieur HTL bilden den Inhalt des Bildungs-Rucksacks.
Wenn er nicht gerade arbeitet, ist er am Wandern oder Skifahren.
https://www.mercedes-benz-trucks.com
«Aus meiner Sicht ist es wichtig, dass die Mitarbeiter*innen Freiräume haben und spüren, dass man ihnen vertraut. Dann hat kreatives Denken Platz.»
Interview: Roland Kämpf | September 2022
Sie sind schon sehr lange in dieser Branche tätig. Weshalb gerade diese Branche?
Ich habe nach meinem Studium bei Mercedes-Benz in der Nutzfahrzeugbranche begonnen. Davor habe ich eine Lehre als Automechaniker gemacht. Mich haben Fahrzeuge von klein an begeistert, ob mit 2, 4 oder mehr Rädern. Besonders fasziniert haben mich solche mit grossen Motoren. Deswegen bin ich wohl bei den Lastwagen hängengeblieben.
Wie fördern Sie kreatives Denken bei Ihren Mitarbeitenden?
Aus meiner Sicht ist es wichtig, dass die Mitarbeiter*innen Freiräume haben und spüren, dass man ihnen vertraut. Dann hat kreatives Denken Platz.
Wie schaffen Sie es, Krisen in den Griff zu bekommen und dabei nicht auszubrennen?
Indem ich meine Kolleg*innen in die Themen involviere und nicht versuche, alles allein zu machen.
Wo wünschen Sie sich in Ihrem Job mehr Entlastung?
Für mich passt es eigentlich so wie es ist. Natürlich gibt es Situationen und Zeitabschnitte, wo es anstrengend sein kann. Aber das habe ich mir ja selbst ausgesucht.
Diese Frage muss gestellt werden: Wird der Verbrennungsmotor bei den LKW aussterben?
Man müsste die Frage mit dem Zeithorizont verknüpfen. Entscheidend wird sein, wie schnell alternative Technologien in Serienreife zur Verfügung stehen. Zudem stellt sich aktuell die Frage der vorhandenen Energie-Ressource. Stehen diese in genügender Menge zur Verfügung und sind sie bezahlbar? Ich gehe davon aus, dass bis Mitte des Jahrhunderts Verbrennungsmotoren ihren Platz in schweren LKW haben werden. Es gibt nach wie vor Anwendungen und Einsatzorte, wo die heute bekannten Alternativen (noch) nicht genügen.