Risiken und Nebenwirkungen einer Reorganisation

von Roland Kämpf, November2023

Teil 2: Umgang mit den «Bleibenden»

Eine bevorstehende Reorganisation erfordert eine zielgerichtete Herangehensweise an die verschiedenen Gruppen der «Bleibenden». Eine differenzierte Betreuung ist entscheidend, um mögliche Widerstände zu minimieren. Nachfolgend einige spezifische Empfehlungen für jede Gruppe:

Gruppe 1: Die, für die alles unverändert bleibt

Identifikation: Bestimmen Sie klar, wer zu dieser Gruppe zählt.

Umgang: Geringer Betreuungsaufwand. Betonen Sie die Wichtigkeit ihrer Arbeit und integrieren Sie sie transparent in den Gesamtkontext der Veränderungen.

Gruppe 2: In neuer Funktion innerhalb der gleichen Stufe

2.1. Die Begeisterten

Umgang: Motivieren Sie und schenken Sie Vertrauen. Begrenzen Sie den Coachingaufwand und bieten Sie Freiraum für ihre Entwicklung

2.2. Die Skeptiker

Umgang: Identifizieren Sie Gründe für Skepsis. Kommunizieren Sie offen und beziehen Sie sie aktiv in den Prozess ein. Zusätzliche Unterstützung bei Bedarf anbieten.

Gruppe 3: In Kaderstellen befördert

Umgang: Fokussieren Sie auf organisatorische Fragen. Bieten Sie Coaching zur Bewältigung von Herausforderungen mit kritischen Mitarbeitenden.

Gruppe 4: Skeptische Schlüsselpersonen

Umgang: Fordern Sie ein klares Bekenntnis zur neuen Organisation ein. Investieren Sie in intensives Coaching, um Unsicherheiten zu minimieren. Transparente Kommunikation und angemessene Reaktion auf Bedenken sicherstellen.

 Generelle Empfehlungen

Transparente Kommunikation: Halten Sie die Belegschaft kontinuierlich informiert und beantworten Sie Fragen offen.

Individuelle Ansprache: Berücksichtigen Sie individuelle Bedürfnisse und Ängste jedes Mitarbeitenden.

Vertrauensaufbau: Schaffen Sie Vertrauen durch Authentizität und klare Kommunikation.

Flexibles Coaching: Passen Sie den Betreuungsaufwand an die spezifischen Bedürfnisse jeder Gruppe an.

Zusammenfassung

Veränderungen erfordern eine differenzierte Herangehensweise. Durch die Identifikation der Bedürfnisse der verschiedenen Gruppen können begrenzte Ressourcen effektiv eingesetzt und potenzielle Widerstände reduziert werden. Transparente Kommunikation und individuelle Unterstützung sind Schlüsselkomponenten für einen erfolgreichen Veränderungsprozess.